Zur digitalen Präsentation... Von Mai 2013 bis April 2014 erfolgte die Digitalisierung der Bremer Adressbücher aus den Jahren 1794 bis 1980. Als Vorlage dienten vom Staatsarchiv Bremen zur Verfügung gestellte Mikroformen. Kein Exemplar liegt für das Jahr 1795 vor, nicht erschienen ist das Adressbuch in den Jahren 1943 bis 1949 sowie 1953. Der Bestand hat einen Umfang von 174 Bänden mit rund 120.000 Seiten und wird nach Projektende auf dem Online-Portal Digitale Sammlungen der SuUB frei zugänglich sein. Eine alphabetische Erschließung der Einwohner- und Straßenverzeichnisse wird die Nutzung erleichtern.
Der Historiker Herbert Schwarzwälder datiert den Erscheinungsbeginn des Bremer Adressbuches auf das Jahr 1790. Die aus der Gattung der Staatshandbücher hervorgegangenen Adressbücher weisen grundsätzlich einen ähnlichen Aufbau auf und können für ganz unterschiedliche Fragestellungen herangezogen werden: Das für genealogische Zwecke häufig nachgefragte Einwohnerverzeichnis ergänzt ein Straßenverzeichnis. Rückschlüsse auf das soziale Umfeld einer Person lassen sowohl die angegebenen Berufe als auch der ermittelte Wohnort zu. Insbesondere für Sozial- und Wirtschaftshistoriker sind die jährlich überarbeiteten Branchen- und Vereinsverzeichnisse relevant. Den gesellschaftlichen Wandel auf der administrativen Ebene dokumentiert nicht zuletzt der Behördenteil. Weitere nur zeitweise integrierte Übersichten besaßen für den zeitgenössischen Benutzer ein praktisches Interesse, so etwa Entfernungstabellen, Torschließzeiten, Fremdenführer sowie Verzeichnisse von Poststationen, Schiffseigner und Warenbewegungen.